2022-04-17 - Shaumari-Wildlife-Reserve und Burg Al-Azraq

Zum Frühstück wurden wir von unserem 'Full Panorama Jerash Hotel' mit einem riesigen Angebot überrascht. Eierspeise, Humus, Gemüse, Oliven, Marmelade, Käse und Brot wurden gereicht und reichten bei weitem aus, um uns satt zu machen.

Dann räumten wir wieder unser Zimmer und fuhren in guten zwei Stunden 120 Km bis nach Azraq. Diese Stadt liegt im Grenzgebiet zu Saudi Arabien, Syrien und Irak. Deshalb sind wir auf der Fahrt hierher an vielen Militärcamps vorbeigekommen. Nur 10 Km außerhalb von Azraq liegt das 'Flüchtlingslager Al Azraq' in dem ca. 40.000 (Stand 2019) syrische Flüchtlinge auf sechs Dörfer verteilt, leben.

Wir fuhren zu unserem Hotel 'Azraq Lodge' um die Oryx-Tour im 'Shaumari-Wildlife-Reserve' zu buchen. Der Rezeptionist konnte jedoch den Tourguide telefonisch nicht erreichen und empfahl uns, das 'Azraq-Wetland-Reserve' zu besuchen, da man dort viele Vögel beobachten kann. Wir machten uns auf den Weg und trafen dort nach wenigen Minuten um Punkt 12:00 ein. 

Wir plauderten ein wenig mit dem Mann an der Kasse und starteten dann den Rundgang durch das Gelände. Obwohl diesem Gebiet künstlich viel Wasser zugeführt wird, versteppt es immer mehr.



Kaum waren wir eine Viertelstunde unterwegs klingelte unser jordanisches Handy. Der Tourguide meldete sich und sagte, dass pünktlich um 13:00 nun doch die Oryx-Tour startet. Also mussten wir die 15 Kilometer bis zum Shaumari in einer knappen halben Stunde schaffen. Wir gingen schnell zum Eingang zurück, während Edith das Navi am Handy bereit machte. Bei der Kasse wollten wir uns den angezeigten Weg bestätigen lassen. Ein Mitarbeiter zeichnete uns eine Skizze und meinte, dass wir nicht den angezeigten offiziellen Weg, sondern seinen, zwar teilweise illegalen, Weg nehmen sollen, der um etliches kürzer und schneller ist.

Und schon brausten wir los. Bei der Brücke rechts auf die illegale Straße, stand es auf unserem Zettel. Aber wir fanden weder die Brücke noch eine illegal aussehende Straße, sondern nur neu erbaute Autobahnen. Dem Gefühl nach fuhren wir in eine bestimmte Richtung, erkannten aber bald, dass wir in die falsche Richtung fuhren. Wie dreht man auf der Autobahn um, wenn weit und breit keine Ausfahrt in der Nähe ist. Hier ist das kein Problem, auch wenn es illegal ist. Die Richtungsfahrbahnen der Autobahnen sind nicht wie bei uns durch Leitschienen, sondern durch ein ca. 20 Meter breites Kiesbett getrennt. Wir sind daher über das Kiesbett gerattert und in die Gegenrichtung gebraust. Allerdings nicht sehr lange. Denn es hat sich herausgestellt, dass wir vorher doch in der richtigen Richtung unterwegs waren. Diesmal brauchten wir nicht illegal über das Kiesbett wenden, sondern benutzen eine offizielle Umkehrmöglichkeit. Jetzt wurde es aber mit der Zeit schon knapp. Es waren aber nur mehr einige Kilometer und fünf Minuten vor 13:00 stellten wir unser Auto am Parkplatz ab.

Jetzt stellte sich heraus, dass wir von den insgesamt sieben teilnehmenden Personen gar nicht die letzten waren. Hinter uns kam noch ein Paar aus Frankreich und zum Schluss eines aus England. Nur ein einzelner Mann aus einem unbekannten Land war vor uns da.

Zehn nach 13:00 bestiegen wir das Safari-Auto und Hassan, unser lokaler Fahrer, begann mit der Rundfahrt.


Gleich nach dem Eingang bekamen wir die Sensation dieses Park zu Gesicht. Es war eine doppelköpfige Oryxantilope.

Während die Fahrt weiterging, spähten wir angestrengt nach allen Seiten um andere Antilopenarten, Strauße und/oder Wildesel zu sehen, die hier irgendwo herumlaufen sollen.

Leider tauchte keines dieser Tiere auf. Allerdings kamen wir zu einer kleinen Oryxherde, bei der wir aussteigen und sie näher beobachten konnten.






Ein Stück weiter fanden wir ein einzelnes Oryx bzw. nur noch ein paar Teile von ihm.





Nachdem wir außer ein paar Vögel nur noch Pflanzen bewundern konnten, machten wir eine Teepause und fuhren anschließend zurück zum Ausgangspunkt. Als wir wieder bei den vermeintlichen doppelköpfigen Oryx vorbei kamen, standen nun zwei normal Tiere vor uns. Die angebliche Sensation war leider nur eine optische Täuschung.

Damit war unser Wildlife-Programm für heute beendet und wir fuhren weiter zur Besichtigung der 'Burg Al Azraq'. Diese Burg wurde ca. 300 n.Chr. erbaut, ist 80 mal 80 Meter groß und diente dem Schutz der lokalen Süßwasserquelle. Heute sind nur mehr Teile der Burgmauern, der Türme und der angeblichen Moschee erhalten. Bemerkenswert sind die vielen Bögen, die viel Last zu tragen haben und noch immer nicht eingestürzt sind. Berühmt wurde diese Festung auch, weil Lawrence von Arabien hier 1917 sein Hauptquartier errichtete.




Von der Burg waren es nur mehr ein paar Minuten bis wir wieder bei unserem Hotel ankamen. Wir bezogen unser großes Zimmer und genossen das inkludierte Abendessen.







Unsere heutige Tagesroute:
Fahrt von Jerash nach Azraq

Fahrt von der Azraq-Lodge zum Azraq-Wetland-Reserve

Fahrt vom Azraq-Wetland-Reserve zum Shaumari-Wildlife-Reserve

Rundfahrt im Shaumari-Wildlife-Reserve

Fahrt vom Shaumari-Wildlife-Reserve zur Burg Al-Azraq

Besichtigung Burg Al-Azraq

Fahrt von der Burg Al-Azraq zur Azraq-Lodge






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